Buch „Der Seidenspinner“

Nun ist das neue Jahr schon wieder einige Tage jung. Ich hoffe, Du bist gut in 2020 angekommen und hast Dich wieder gut in den Alltagsbetrieb eingelebt. Neues Jahr, neues Glück. Schauen wir, was es uns an Gutem und vielleicht auch Herausforderndem bringt.

Anfang des Jahres habe ich ein Buch des Autors Robert Galbraith – ein Pseudonym von J. K. Rowling, der Autorin der Harry Potter Reihe – beendet. Es ist eine Detektivgeschichte, in der der Privatermittler Cormoran Strike bereits zum zweiten Mal mysteriöse Fälle löst.

Strike wird in diesem Band beauftragt, den verschwundenen Autoren Owen Quine zu finden. Zunächst nicht sehr interessiert, nimmt er den Auftrag dennoch aus einem inneren Gefühl heraus an. Seine Ermittlungen führen ihn in die Welt des Verlagswesens und der Schriftsteller, in der sich so manche Abgründe auftun. Ein Metier, das Rowling bestens kennen dürfte. Man fragt sich manchmal, ob Rowling hier in der Geschichte eigene Erlebnisse verarbeitet.

Der Seidenspinner von Robert Galbraith

Der Schreibstil hat sich seit dem ersten Band („Der Ruf des Kuckucks“) meiner Meinung nach noch etwas verbessert und könnte als gehoben bezeichnet werden. Rowling macht auch in diesem Genre eine gute Figur. Sie versteht es, komplexe Handlungen zu verknüpfen und daraus eine spannende Geschichte zu entwickeln, dessen Ende eher unerwartet ist. Phasenweise plätschert die Geschichte etwas dahin, aber diese Episoden langweilen nicht. Rowling versteht es, tiefer in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten einzutauchen und deren teils belasteten oder zumindest schwierigen Beziehungen geschickt in die Geschichte einzuweben.

Bei allem Lob empfand ich die teilweise recht plastischen Darstellungen eher unnötig. Aber das kommt nicht allzu häufig vor. Wenn man darüber hinwegsehen kann, hat man eine solide, intelligente, vom Plot nicht unbedingt außergewöhnliche Crime Story. Wer auf viel Action und Gewalt steht, wird hier nicht fündig. Diese Geschichte ist auch eine der Protagonisten. Man lernt sie und ihre Hintergründe immer besser kennen und versucht, ihr Verhalten und Handeln nachzuvollziehen, auch wenn man selbst manches anders machen würde. Wer weiterlesen möchte kann mittlerweile auf zwei weitere Bände dieser Reihe zurückgreifen.

Bewertung: 3,5 Sterne
Abzüge wegen der manchmal expliziten Beschreibungen und der teilweisen Längen.
Empfehlung für Rowling-Fans, die ihren Schreibstil mögen und mit dem Genrewechsel klar kommen 🙂