Was meine ich damit? Wer heute 50 Jahre alt ist, lebt ein Leben, das früher einem 40 Jährigen entsprach. Die Karriere nach der Karriere, Freizeitaktivitäten, Fitness, Hobbies, nochmal Nachwuchs. Ein voller Terminkalender zeugt von einem erfüllten Leben, bei dem man nichts mehr verpassen will.

Soziale Netze, immer online, stets erreichbar. Jede Nachricht will sofort beantwortet werden. Aber sind wir wirklich glücklich? Das Jagen nach dem nächsten Kick, dem nächsten Event. Ständig im Hamsterrad. Rastlos. Ruhelos. Wer verlangt das von uns? Die Gesellschaft? Wir selbst?

Mir scheint, dass uns zum Teil die Medien durch die allseits präsente Werbung zu solchen Menschen erziehen wollen. Sie gaukeln uns Glück und Zufriedenheit durch stetigen Konsum vor. Dabei bleiben Familie und tiefe Beziehungen auf der Strecke. Für manch einen dreht sich das Rad zu schnell, er läuft in den oft zitierten Burnout. Erchöpfung, oft gepaart mit Depressionen. Die psychischen Erkrankungen nehmen zu, der Mensch ist für ein Leben auf der Überholspur nicht geschaffen. Zumindest nicht dauerhaft. Er braucht regelmäßig Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten. Neu aufzutanken. Schon in der Bibel schenkt Gott den Menschen einen Ruhetag pro Woche. Wohl wissend, dass wir ihn brauchen.
Ich wünsche uns, dass wir lernen, innezuhalten, um die Schönheit des Augenblicks wahrzunehmen. Vielleicht probieren Sie es mit einer Tasse Tee, einem guten Buch oder einem schönen Waldspaziergang? Und vielleicht, wenn all der Lärm in den Hintergrund tritt, vernehmen Sie wieder die Stimme Ihres Schöpfers, der sich Ihnen nahen möchte.