Die Blätter fallen, gelb und schon leicht rötlich liegen sie am Boden. Die Luft wird abends kühler, der Wind frischer. Die Nacht schreitet immer schneller voran. Die Wärme der Sonne erreicht uns nicht mehr in ihrer vollen Kraft. Es wird Herbst.
Ich habe manchmal das Gefühl, auch in den Herzen der Menschen vollzieht sich solch ein Wandel. Die menschliche Wärme und Nähe wird kühler, frostiger. So wie das Chlorophyll, das Blattgrün, den Blättern langsam entzogen wird, so verlässt uns allmählich die Liebe im Umgang mit unseren Mitmenschen. Den Freunden, Kollegen, der Familie.

Wir suchen meist nicht mehr das Wohl unseres Gegenübers, sondern primär unser eigenes. Die Psychologie hat viele Begriffe und Krankheitsbilder für diese Selbstbezogenheit geformt. Und mindestens ebenso viele Lösungs- und Heilungsansätze vorgeschlagen. Hilft es ? Ein Blick in unsere Gesellschaft und die Abendnachrichten zeichnet meines Erachtens ein anderes Bild.

Was können wir tun? Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, zu versuchen, die Welt zu retten und den Weltfrieden herzustellen. Daran sind viele schon vor uns gescheitert. Ich denke, man kann wie bei vielem nur bei sich selbst anfangen. Sich auf die Suche machen, was unsere Herzen wieder menschlicher macht. Diese Wärme, oder nennen wir es vorsichtig Liebe, weiterzugeben, in der Hoffnung, dass andere sich davon berühren lassen.
Für mich kann die Quelle, der Ausgangspunkt dieser Veränderung, nur derjenige sein, der von sich sagt, dass er das Leben und die Liebe ist – Jesus.
